Welche agile PPM-Methode eignet sich am besten für Ihre Zwecke?

Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:

  • Mit wachsender Popularität agiler Projektmanagement- und Delivery-Frameworks entstanden zahlreiche verschiedene Methodiken und Ansätze. Daraus die beste Option zu wählen, ist für manche PMOs eine schwierige Aufgabe.
  • Jedes der verfügbaren agilen Frameworks bietet unterschiedliche Vor- und Nachteile. Daher werden einige den spezifischen Anforderungen und Erwartungen Ihres Unternehmens eher gerecht als andere.
  • Um die für sie optimale agile Methodik auswählen zu können, sollten sich PMOs zunächst einen umfassenden Überblick über die verschiedenen, verfügbaren Optionen verschaffen, dann ihre eigene Situation einschätzen, ihre Ziele und ihren Bedarf festlegen und schließlich ihre Anforderungen mit den Leistungsmerkmalen der Frameworks abgleichen und eine Entscheidung treffen.
  • Idealerweise sollten die betroffenen Endanwender eng in den Auswahlprozess eingebunden werden.

Agiles Projektmanagement beschränkt sich nicht auf Scrum und Kanban. Tatsächlich steht die Überschrift “agil” über Dutzenden verschiedener, proprietärer oder frei verfügbarer Methodiken und Frameworks für das Projektportfoliomanagement. Wählen zu können, ist zwar immer ein Vorteil, eine solche Bandbreite kann allerdings Unternehmen und Projektmanagementbüros auch abschrecken, die über den Einsatz agiler Methoden nachdenken: Welches Framework erfüllt die jeweiligen Anforderungen am besten? Schauen wir uns dazu die Optionendoch einmal näher an.

Überblick über agile Delivery-Frameworks

XP, RUP, Scrum of Scrums, Crystal, Feature Driven Development, Adaptive Software Development, Large-Scale Scrum, Disciplined Agile Delivery, Nexus: Das sind nur einige der zahlreichen agilen Management-Frameworks. Die große Auswahl sollte Ihnen aber kein Kopfzerbrechen bereiten. Wir stellen Ihnen die populärsten agilen Methodiken und Frameworks kurz vor.

  • Scrumist eine mittlerweile weit verbreitete Methode für das Projektmanagement und die Softwareentwicklung. Dabei werden Projekte in iterative, zweiwöchige Sprints unterteilt, um den Erwartungen von Kunden oder Anwendern besser gerecht werden zu können.
  • Six Sigma von Motorolaergänzt das Projektmanagement mit Techniken für die Qualitätskontrolle und das Management. Sie helfen, Ineffizienzen und Fehler rechtzeitig zu erkennen.
  • Kanban, ein weiteres, weit verbreitetes Framework, verfolgt einen visuellen Ansatz im Projektmanagement und stellt Arbeitsabläufe und -fortschritte in Projekten auf für alle Teammitglieder zugänglichen Pinnwänden dar. Teams können sich damit besser selbst organisieren.
  • Schlanke (“lean”) Methodiken überprüfen Prozesse, um Verschwendung und Ineffizienzen zu entdecken und Workflows zu optimieren.
  • Und schließlich soll das Scaled Agile Framework (SAFe) die Skallierung agiler Praktiken von einem auf mehrere, parallel arbeitende Teams unterstützen.

Detaillierte Informationen zu agilen Methoden und Praktiken finden Sie in Lernbibliotheken wie der des Project Management Institute.

Warum ist die Auswahl der für Sie optimalen, agilen Methode so wichtig?

Jedes der oben genannten methodischen Frameworks enthält seine eigenen Prozesse und seine eigene Taktik. Jedes setzt unterschiedliche Rahmenbedingungen voraus und bringt eigene Auswirkungen und Vorteile mit sich.

Daher können nicht alle Methodiken verschiedene Herausforderungen gleich gut meistern, sämtliche Schwachstellen gleichwertig beheben und alle Erwartungen erfüllen, die Sie an einen Umstieg auf agile Methoden knüpfen. Welche Methodik sich am besten für Ihre Projektorganisation eignet, hängt wesentlich von Ihren Zielen und Ambitionen ab. Um die richtige Entscheidung treffen zu können, müssen Sie die Faktoren verstehen, die Sie voranbringen und die, die Sie blockieren.

Generell zielen agile Methodiken darauf ab, Workflows zu beschleunigen und Teams in die Lage zu versetzen, bestmögliche Arbeitsergebnisse zu erzielen. Allerdings wissen wir, dass eine Entscheidung für das falsche agile Framework genau das Gegenteil bewirken kann. Teams werden eher gelähmt als beflügelt und können dann nicht mehr auf Veränderungen reagieren. Daher ist es so wichtig, dass Sie die richtige Option wählen.

Worauf Sie bei der Auswahl achten sollten

Um die richtige Entscheidung treffen zu können, müssen Sie eine Reihe von Variablen beachten. Die Größe Ihres Unternehmens oder Ihrer Organisation, die Art und Weise, wie Sie Projekte bearbeiten, Ihre Organisations- und Ihre Führungskultur, welche Veränderungen Sie anstreben und wie weit diese reichen sollen … das sind nur einige der Parameter, die hier eine Rolle spielen.

Daher müssen Sie zunächst verstehen, warum Ihr Unternehmen agile Methodiken einführen möchte:Welche Einschränkungen bringt Ihre derzeit genutzte PPM-Methodik mit sich, wie sollen agile Methodiken diese Probleme lösen, welche sonstigen Vorteile streben Sie an und – ganz wichtig – wer unterstützt die Initiative in Ihrem Unternehmen?

Diese Erkenntnisse benötigen Sie, um die für Sie optimale Methode erkennen zu können. So eignet sich Scrum besonders für Projekte in der Software- oder Technologieentwicklung und für sonstige Initiativen, bei denen sich die Anforderungen beispielsweise durch intensiven Wettbewerb rasch ändern und entwickeln können. Auch viele Unternehmen, die komplexe Aufgaben bearbeiten und digitale Arbeitsweisen schneller einführen wollen, sind mit Scrum gut bedient. Allerdings setzt in vielen Fällen der erfolgreiche Einsatz von Scrum einiges Change-Management voraus. Neuere agile Frameworks wie OpenAgile, bei dem systematisches Lernen und der Zusammenhalt in Teams wichtigere Rollen spielen, leisten dagegen oft Erstaunliches für Projektteams, Unternehmen und Verantwortliche, die ein agileres Management auf möglichst einfache Weise einführen wollen.

Im Allgemeinen sollten Unternehmen, die agile Methoden erstmals einsetzen, ein Framework bevorzugen, das sich deutlich von ihrer bisher genutzten PPM-Methode (meist die Wasserfall-Methode) unterscheidet. So vermeiden sie Konfusion und wirken der menschlichen Tenenz entgegen, immer wieder in alte Muster zurückzufallen.

Wie sollte der Entscheidungsprozess gestaltet werden?

Letzlich ist die Lösung die beste, von der die Teams und Endnutzer am meisten profitieren. Schließlich ist die Stärkung der Teams eines der Kernanliegen agiler Methoden. Aus diesem Grund empfehlen wir, die Entscheidung für ein agiles Framework gemeinschaftlich zu diskutieren und zu treffen. Meist ist es eine gute Idee, die Teams, die Beschäftigten und die Verantwortlichen frühzeitig in den Prozess einzubeziehen, deren Arbeit diese Entscheidung unmittelbar beeinflusst. Sie sollten die Möglichkeit erhalten, verschiedene Frameworks auszuprobieren.

Daraus sollte dann eine Gruppe hoch motivierter Anwender entstehen, die Ihr Change-Management und Ihre Kommunikation aktiv unterstützen und so dazu beitragen, dass Ihr Umstieg auf agile Methoden gelingt.

Weitere Informationen zu agilen Methoden finden Sie hier :

Epex Spot: Harmonizing Project Management and Product Management

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Benoît Boitard

Benoît ist seit 2020 stolzes Mitglied des Marketingteams von Sciforma. Durch zahlreiche Berufserfahrungen als Berater für digitale Strategien, sowohl in aufstrebenden Start-up-Unternehmen als auch in großen Unternehmen, besitzt er ein umfassendes Verständnis des Projektmanagements in sowohl traditionellen als auch agilen Arbeitsumgebungen.