Burndown bedeutet auf Deutsch „niederbrennen“ oder „runterbrechen“ und genau darum geht es auch beim Burndown-Chart. Dieser kommt typischerweise bei agilen Frameworks wie Scrum zum Einsatz und visualisiert den Arbeitsvorschritt im Sprint – bricht ihn also runter. Dazu stellt der Burndown-Graph die zu erledigenden Aufgaben der verbleibenden Zeit in Relation zueinander. Was genau es damit auf sich hat und wie Sie Burndown-Charts beim agilen Management richtig einsetzen, steht in diesem Beitrag.

 

Burndown-Chart im Überblick

Burndown wird bereits seit den Anfängen agiler Frameworks genutzt, um den Fortschritt zu verfolgen, Herausforderungen zu identifizieren und bei Bedarf gegenzusteuern. Damit trägt der Burndown-Chart seit jeher zu den Erfolgen agilen Managements bei.

Diese einfache visuelle Darstellung hilft insbesondere Entwicklern in IT-Projekten dabei, ihren eigenen Fortschritt in selbstorganisierten Teams im Überblick zu behalten. Dementsprechend ist der Chart ein wichtiges Empowerment-Werkzeug, das auch ohne umfangreiche Expertise im Projektmanagement einsetzbar ist. Die Charts können auch als Kommunikationsmittel zwischen dem Scrum-Team und Stakeholdern dienen. Obwohl der Chart eigentlich vorrangig für die Nutzung im Team gedacht ist, sind leichte Zweckentfremdungen generell in Ordnung.

Schon gewusst? Selbstorganisation liegt derzeit im Trend. Laut einer Studie der GPM und der Uni Münster gaben über 60 Prozent der Befragten an, dass selbstorganisierte Teams verstärkt eingesetzt werden.

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Aufbau von Burndown

Ein Burndown-Graph stellt die verbleibende Arbeit in Einheiten wie Story Points oder Stunden auf der vertikalen y-Achse dar, und die horizontale x-Achse bildet die Zeit ab. Darauf laufen jeweils zwei Linien nach unten rechts. Die Ideallinie zeigt die gewünschte Verteilung der Arbeitslast im gegebenen Zeitraum und die Arbeitslinie die tatsächliche. In einigen Burndowns bilden Hilfslinien zusätzlich den voraussichtlichen Verlauf ab.

Gegensätzlich bewegen sich die Linien in einem Burnup-Chart nach oben rechts. Dieser Graph stellt dar, wie viel Arbeit das Team bereits geleistet hat und entspricht, wie der Name schon vermuten lässt, dem Umkehrwert des Burndowns. Eine weitere Variation ist der Epic Burndown. Anstatt des Fortschritts im Sprint zeigt dieser Graph, wie viele Sprints benötigt werden, um das gesetzte Ziel zu erreichen.

 

Vorteile eines Burndown-Charts

Burndown-Charts bieten zahlreiche Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten, insbesondere in agilen Arbeitsumgebungen.

 

Alles auf einen Blick

In dem Chart erkennen Teammitglieder sofort, wie viel Arbeit erledigt wurde und wie nah Ist-Wert und Soll-Wert beieinander liegen. Bei einer großen Diskrepanz ist entsprechend auf einen Blick erkennbar, dass Handlungsbedarf besteht. Im Rahmen der Retrospektive ist der Burndown-Graph auch deshalb besonders praktisch.

 

Transparenz & Vertrauen

Diese Charts ermöglichen Teams in Selbstverwaltung eine simple und schnelle Einschätzung des Fortschritts und der Leistung. Das schafft Transparenz und fördert auch innerhalb des Teams das Vertrauen in die eigene Leistung. Dementsprechend können die Charts dabei helfen, die Teams zur Selbstorganisation zu motivieren und die Zusammenarbeit zu optimieren.

 

Kommunikation und Kollaboration

Zwar sind Burndowns ursprünglich zur Verwendung innerhalb von Scrum-Teams gedacht, sie können aber auch zur Kommunikation mit den Stakeholdern dienen. Die können dank der visuellen Darstellung schließlich auch auf einen Blick erkennen, wie die Lage aussieht.

 

Flexible Anwendung

Burndowns sind im Scrum Framework entstanden, können jedoch ebenfalls für Projekte mit anderen Management-Stilen eingesetzt werden. Solange Projektmanager Arbeitslast und Zeitrahmen kennen, ist die Erstellung mit den richtigen Werkzeugen schnell erledigt.

 

Burndown-Graph erstellen

Zur Erstellung eines Burndown-Charts brauchen Sie entweder historische Daten oder gute Schätzwerte sowie die passende Software. Wenn spezialisierte Werkzeuge fehlen, ist Excel ein akzeptables Werkzeug, um einen Burndown zu erstellen. Noch einfacher geht es mit einem spezialisierten Projektmanagement-Tool, das die benötigten Daten automatisch bereitstellt.

 

Wenn Sie einen Burndown erstellen möchten, können Sie folgendermaßen vorgehen

  1. Aufwand abschätzen: Weisen Sie jeder Aufgabe einen Wert zu. Wenn für die geplanten Aktivitäten historische Daten vorliegen, greifen Sie am besten auf diese zurück.
  2. Ideallinie zeichnen: Erstellen Sie einen Burndown-Graph. Die Arbeit gehört auf die y-Achse und Zeit auf die x-Achse. Zeichnen Sie anschließend die Ideallinie ein. Die Rechnung: Gesamter Arbeitsaufwand in Aufgaben, Story Points geteilt durch die Länge des Sprints.
  3. Fortschritt erfassen: Erfassen Sie den Fortschritt Ihres Teams manuell oder überlassen Sie der Projektmanagement-Software die Arbeit. In beiden Fällen erhalten Sie bereits nach dem ersten Tag eine Übersicht der tatsächlichen und gewünschten Entwicklung.
  4. Nachbearbeitung: Am Ende des Sprints sehen sie den Unterschied zwischen der Ideal- und Reallinie deutlich und können die Daten für den nächsten Burndown anpassen. Das geht je nachdem, welches Tool im Einsatz ist, wieder manuell oder (halb-)automatisch.
  5. Epic Burndown: Bei Bedarf lassen sich die Daten im nächsten Schritt auch gleich in den Epic Burndown übertragen, um eine sprintübergreifende Übersicht zu erhalten.

Tipp: Burndowns sind anpassbar. Sie können neben der verbleibenden Zeit auch die verfügbaren Ressourcen einbeziehen oder eine Trendlinie hinzufügen. Trendlinien zeigen an, wo das Projekt bei gleichbleibender Leistung hinläuft. Dadurch visualisieren Sie mögliche Probleme und Herausforderungen noch deutlicher.

 

Agil mit Burndown

Ein Burndown-Graph ist ein nützliches Werkzeug in agilen, selbstorganisierten Teams. Da es recht leicht zu erstellen und übersichtlich ist, lädt es allerdings auch zur Anwendung in weiteren Bereichen ein. Mit intelligenten Software-Anwendungen wie Sciforma können Sie einen Burndown-Chart besonders schnell erstellen und es im Anschluss mit Ihrem Team teilen.

 

Mehr Informationen über Projektmanagement und neue Technologien finden Sie in unseren Blogbeiträgen:

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