Bereiten Sie sich optimal vor auf das, was kommt
Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:
- Bei weitem nicht alle Unternehmen sind gleich gut darauf vorbereitet, Herausforderungen anzunehmen und Chancen zu nutzen, die die neue Welt nach COVID bietet.
- Jene Unternehmen, die unbeschädigt oder sogar stärker aus der Krise hervorgehen, haben in der Regel erkannt, wie wichtig es ist, verstärkt in Technologie zu investieren und neue Erwartungen von Mitarbeitenden und Kunden zu erfüllen.
- Insgesamt sind anscheinend die Unternehmen, die Wandel proaktiv annehmen, besser auf die Zukunft vorbereitet.
Entsprechen die 2020er Jahre bislang Ihrer Vision von der Zukunft, die Sie noch vor wenigen Jahren hatten? Vermutlich nicht. In der beispiellosen und unvorhersehbaren Krise, die uns alle zu Beginn des Jahrzehnts überrascht hat, haben wir gesehen, dass nahezu kein Unternehmen wirklich umfassend gerüstet ist für die Zukunft.
Das bedeutet jedoch nicht, dass sie alle ihrer Zukunft hilflos ausgeliefert wären. Tatsächlich sind einige besser als andere auf die bevorstehenden Herausforderungen vorbereitet, die die Geschäftswelt neu ordnen werden.
Der folgende Überblick zeigt, was es bedeutet, in den 2020er Jahren bereit zu sein für die Zukunft.
Digitale Reife und Professionalität sind mittlerweile Kernkompetenzen für jedes Unternehmen, das etwas auf sich hält. Jene, die sich den Digitalisierungswellen der vergangenen Jahrzehnte entgegengestellt haben, hatten jetzt angesichts des digitalen Tsunamis der ersten Monate im Jahr 2020 keine Wahl mehr, als sich plötzlich nahezu alles in den Online-Bereich verlagert hat.
Neue Technologie kann einen Geschäftsbetrieb über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg optimieren und transformieren, umfangreiche Effizienzsteigerungen erzielen, Administrationskosten und Bürokratie signifikant reduzieren, Synergien schaffen und neue Wege eröffnen. Die Unternehmen, die diese Möglichkeiten erkannt und verstanden haben, waren in der Lage, die Krise weit besser zu bewältigen. Und sie sind deutlich besser gerüstet für alles, was die Zukunft bringen mag.
Tatsächlich haben sogar viele Unternehmen die Krise genutzt, um die Einführung neuer Technologien zu beschleunigen und Investitionen in Forschung und Entwicklung zu erhöhen. Sie arbeiten jetzt weiter mit den Best Practices, die sie während der Lockdown-Phasen eingeführt haben, und führen ihre digitale Transformation fort.
Da Daten inzwischen zum wichtigsten, strategischen Asset wurden, müssen Unternehmen jetzt auch die notwendige Hygiene im Umgang mit den Daten sicherstellen, um neue Technologien anwenden zu können. Für digitale Unternehmen sind die Einhaltung immer stringenterer Vorgaben für den Datenschutz und der Einsatz hochentwickelter Datensicherheitsstrategien zum Schutz ihrer Informationssysteme vor immer raffinierteren Bedrohungen zu geschäftskritischen Erfolgsfaktoren geworden.
Einige Prospektivisten erwarten eine von Maschinen und Algorithmen geleitete Zukunft. Technologie wird immer mehr zum Schlüssel für den wirtschaftlichen Erfolg, gleichzeitig dürfen wir aber den menschlichen Faktor keinesfalls aus den Augen verlieren.
Die Krise hat die die Umwälzungen bei Arbeitsorten und -räumen dramatisch beschleunigt. Mobile Arbeit ist nicht neu. Tatsächlich geben ihr einige Unternehmen bereits seit einiger Zeit den Vorzug. Die mittlerweile breit akzeptierte Erkenntnis, dass die meisten Jobs ortsunabhängig ausgeübt werden können, hat aber die Sicht der Menschen und ihre Herangehensweise an Arbeit von Grund auf verändert. Von sozialen Interaktionen am Arbeitsort bis zu Hierarchien, von Erwartungen an die Work-Life-Balance bis zu Unternehmenskulturen – weltweit wurde jeder Aspekt des Personalmanagements durch die abrupte Auslagerung der Arbeit aus den Unternehmen komplett verändert.
Unternehmen müssen diese neue Denkweise schnell annehmen und ihre Strategien zur Personalgewinnung, -bindung und -entwicklung anpassen. Da in einigen Regionen der Welt derzeit Fachkräfte schwer zu finden und zu gewinnen sind, müssen Arbeitgeber, die sich für die Zukunft rüsten wollen, neue Erwartungen ihrer Mitarbeitenden erfüllen und flexiblere Arbeitsmodelle anbieten. Dazu schaffen nahtlos integrierbare Hochleistungstechnologien nicht nur neue Möglichkeiten für orts- und zeitunabhängige Zugriffe und Interaktionen. Sie erlauben es Unternehmen zudem, sich auf ihre Mission, ihre Ziele, ihre Kultur und ihre Werte zu konzentrieren. Letzteres ist besonders wichtig: Werte wie Diversität, Inklusion und Nachhaltigkeit gewinnen mehr und mehr an Bedeutung. Und das gilt für Beschäftigte und Kunden gleichermaßen.
Umwelt-, soziale und Führungskriterien haben in den vergangenen Jahren enorme Bedeutung gewonnen. Alles deutet darauf hin, dass die COVID-Krise diesen Trend noch verstärkt hat. Zwar entscheiden noch immer die spezifischen Eigenschaften von Produkten und Dienstleistungen über den Kauf, und die Customer Experience (beispielsweise ein überzeugendes Kauferlebnis, zeitlich passendes und relevantes Marketing, Lieferung über Nacht und flexible Rückgabemöglichkeiten) werden immer mehr geschätzt. Dennoch erwarten Kunden und Märkte inzwischen mehr. Die Krise hat viele von uns inspiriert, unser Leben verantwortungsbewusster zu gestalten und verantwortungsvoller zu konsumieren. Immer mehr Kunden wünschen sich, dass die Produkte und Marken, für die sie sich entscheiden, ihren eigenen sozialen und ökologischen Vorstellungen entsprechen. Sie erwarten, dass Unternehmen Prinzipien der Kreislaufwirtschaft proaktiv übernehmen, ihren Betrieb und ihre Lieferketten ernsthaft ökologisch ausrichten und sich zu fairen und inklusiven Managementpraktiken bekennen.
Ein nachhaltiger Betrieb entspricht nicht mehr nur gesetzlichen Vorgaben. Er ist nicht mehr nur “das einzig Richtige”. Unternehmen können ohne ihn nicht mehr im Wettbewerb bestehen. Er ist überlebenswichtig.
Alle in diesem Artikel beleuchteten Trends und Herausforderungen verändern von Grund auf die Art und Weise, wie wir Geschäfte betreiben. Veränderungen prägen unsere Zeit. Und da sie immer schneller ablaufen, sind vielleicht die Unternehmen am besten auf die Zukunft vorbereitet, die bereit sind für den Wandel.
Die meisten Unternehmen und Organisationen, die als Gewinner aus der Krise hervorgehen, weisen ähnliche Eigenschaften auf. Sie stehen Veränderungen und der Zukunft aufgeschlossen gegenüber. Sie sehen die Krise als große Chance, Neues auszuprobieren. Sie sind bereit, neue Trends anzunehmen und sich anzupassen und neue Technologien einzuführen. Sie können traditionelle Hierarchien aufgeben und auf agilere, horizontale Modelle umsteigen. Sie versetzen ihre Mitarbeitenden in die Lage, Dinge zu versuchen und erlauben es ihnen, zu scheitern. Und sie bieten Managern und Führungskräften Anreize für kontinuierliches Lernen und Entwicklung. Diese Unternehmen erkennen, dass Umwälzungen ein Teil unseres Lebens geworden sind, und sie bewältigen sie mit Leichtigkeit.
Und wo steht Ihr Unternehmen? Ist es bereit für die Zukunft?
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Valerie Zeller
Valerie Zeller ist Chief Marketing Officer bei Sciforma. Valeries Hauptinteressen sind Digitale Transformation, Change Management und Strategieumsetzung. Teilen Sie Ihre Meinung mit @valeriezeller